Die 7 größten Fehler mit Kraftquellen im Coaching
Willkommen zu Folge 049 in der Coaching Oase Heartify!
Diese Woche bin ich jeden Mittag in Facebook kurz live. Der heutige Beitrag teasert die aktuelle Podcast-Folge:
Was erwartet dich heute in: Die 7 größten Fehler mit Kraftquellen im Coaching?
Nächste Woche startet die kostenfreie Aktion für dich als erfahrene HeilpraktikerIn, Coach oder Berater. Vom 6. – 8. August veranstalte ich die Heartify Kraftquellenwoche.
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Im Vorfeld teile ich meine Erfahrung v.a. aus der Trauma-Verarbeitung mit Klienten (mit EMDR). Aus eigenen Fehlern und durch Erfahrungen mit Klienten und Auszubildenden habe ich vilel gelernt. Davon möchte ich dir heute mitgeben: Die 7 größten Fehler mit Kraftquellen im Coaching.
Du erfährst in dieser Folge etwas daüber
- wie man das Coaching mit Klienten unnötig in die Länge zieht und es sich zäh macht wie Kaugummi.
- warum Kraftquellen manchmal nicht funktionieren.
- was dir hilft, gute Kraftquellen mit Klienten zu erarbeiten, die auch funktionieren.
Hier geht’s zum Podcast-Audio Die 7 größten Fehler mit Kraftquellen im Coaching:
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Shownotes zu Folge 049
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Skript: Die 7 größten Fehler mit Kraftquellen im Coaching
Das klingt vielleicht ein bisschen krass. Größte Fehler mit Kraftquellen im Coaching. Natürlich ist es kein Drama oder Weltuntergang, beim Thema Kraftquellen seine eigenen Fehlerquellen nicht auf der Platte zu haben. Sie jedoch kennen zu lernen bzw. zu schauen, ob da vielleicht etwas dabei ist, was abzustellen oder zu verbessern dir in deiner Coachingpraxis dient. Dazu hat du gerade eine gute Gelegenheit. Bleib also dran und prüfe, ob du das eine oder andere Fehlerchen eventuell kennst und etwas erinnern oder verändern möchtest. D.h. ich beschreibe die Fehler und ihre Auswirkungen, was die Ursache sein könnte und was statt dessen Lösungungswege sind.
1. Fehler: Die KlientIn darf erst nach Hause, wenn der sichere Ort funktioniert…
Beginne ich mal direkt mit der Krönung, die wohl so Praxis war. Eine Klientin erzählte im Vorgespräch – sinngemäß: Ah, EMDR das ist das, wo man erst nach Hause gehen darf, wenn man so ist, wie die Therapeutin will. Auf meine Nachfrage hin klärte sie mich auf. Sie durfte bei ihrer letzten Therapeutin erst gehen, wenn sie wieder in einem ausgeglichenen Zustand war. Als sie sich am Ende der Stunde noch sehr aufgewühlt fühlte, erinnerte die Therapeutin an den sicheren Ort (immerhin) und gesellte dort noch ein paar Engel oder Schutzgeister dazu. Erst wenn die Klientin bestätigte, sie würde die schützende Kraft der Engel spüren, durfte sie nach Hause. „Naja, da habe ich dann gesagt, ich fühle es. Dann konnte ich endlich gehen.“ Das ist nicht im Sinne des Erfinders. Wenn ich als Begleiter die Kraftquelle des Klienten noch anreichern muss mit Engeln oder hilfreichen Wesen – vor allem, wenn sie nicht aus dem Weltbild des Klienten stammen, klingt das einerseits nach Notlösung. Und andererseits schon fast etwas übergriffig. Was, wenn die Person nix mit Engeln am Hut hat? Dann ist die Wirkung dahin.
Ursache: Es wurde im Vorfeld vermutlich keine individuelle Kraftquellen-Palette angelegt, die tragfähig gewesen wäre. Daher war es nötig, das aktuell vorhandene und eben nicht recht wirksame Ressource künstlich von außen anzureichern mit eigenen Ideen des Coaches.
Lösung: Stattdessen empfehle ich die lohnenswerte Kraftquellen-Arbeit so individuell und so früh wie möglich in den Fokus zu nehmen, um gut gerüstet zu sein. Und nicht noch eine aktuell schlappe Kraftquelle notfallmäßig aufzupimpen mit eigenen Ideen. Die in dem beschriebenen Fall ihre Wirkung verfehlten.
2. Fehler: Der Fokus auf Kraftquellen wird gar nicht im Coaching genutzt.
Der Coach stürzt sich direkt mit seinen bewährten Methoden aufs Problem oder den Rattenschwanz von Schwierigkeiten und Herausforderungen. Und wundert sich dann, warum man sich im Kreise dreht, das Coaching nur zäh voran geht oder der Klient nur mühsam Lösungen findet.
Ursache: keine Zeit oder nicht genug gute (Eigen-) Erfahrung damit. Woher soll sie kommen, wenn man nicht zufällig bei jemanden in der Ausbildung landet, der wert auf die die Phase von Kraftquellen- und Ressourcenarbeit als wesentlicher Bestandteil von Coaching-Prozessen legt.
Lösung: Erfahrung wieder erinnern nachholen und dann mit Klienten häufiger anwenden.
3. Fehler: Du machst dir keine Notizen mit O-Ton Ausdrücken zu den Kraftquellen
Du erkundest zwar mit Klienten ihre Kraftquellen und Stärken, machst dir jedoch keine Notizen zu den Kraftquellen der Klienten. Wenn sie nämlich benötigt werden, brauchst du ein paar Stichpunkte – möglichst wortgetreu (im O-Ton) und nicht in deinen eigenen Worten. Damit du damit die KlientIn daran erinnern und mit den Stichworten das innere Erleben der Kraftquelle wieder aktivieren kannst.
Ursache: noch keine Erfahrung damit gemacht, wie stark einzelne Worte, individuelle Begriffe zu Kraftquellen sind, wenn sie im Original-Wortlaut nochmal wiederholt werden. Dazu bin ich in Podcastfolge 040 SEO für die Seele – Schlüsselworte erkennen und nutzen bereits in die Tiefe gegangen. Step gerne dafür nochmal zurück.
Lösung: Mach dir schriftliche Notizen in der Anamnese oder Vorbereitungs-Session sobald Kraftquellen auftauchen. Frage gezielt nach und arbeitet damit. Vor allem: Mach dir dazu Notizen. Halte Achte auf Schlüsselworte und notiere dir diese möglichst im O-Ton. Und nicht in Worten nach deinem Verständnis. Die Übersetzung deinerseits in deine Landkarte dient dem Klienten nicht, sonder dir. Im Verstehen des Klienten. Damit gelangt ihr jedoch zügig aus dem Fluss, aus dem Prozess. Achte also auf O-Ton Notizen zu den Kraftquellen deiner Klienten. Und dass du es systematisch erfasst, damit du im Bedarfsfall schnell Zugriff darauf hast.
4. Fehler: Bleib bei der Kraftquelle dran mit der KlientIn, auch wenn sich mehr und mehr unangenehme Erinnerungen dazwischen schieben
Schließlich habt ihr schon hart daran gearbeitet. Also jetzt nur nicht aufgeben, das wird sich schon richten. Es hat ja so vielversprechend angefangen und ist sooo eine schöne Kraftquelle! – So denkst du vielleicht. Auch mir ging es manchmal so, gerade wenn der Zugang zu Kraftquellen dem Klienten nicht so leicht fällt. Solche Klienten hast du sicher schon erlebt. Es wird mühsam und zäh.
Ursache: Du traust dich nicht, die kostbare Kraftquelle zu verwerfen! Das könnte die KlientIn irritieren, wenn es nicht gut genug ist?
Lösung: Wenn etwas trotz Versuchen, immer deutlicher nicht funktioniert, verwirf die Kraftquelle wieder. Wichtig ist die Art und Weise, wie du es vorschlägst. Also nicht: Das ist leider noch nicht gut genug. Oder Leider funktioniert das nicht, deshalb… Sondern statt dessen ganz nonchalant: Für heute sind wir da nicht auf der richtigen Spur, wenn da unerwartet störende Erinnerungen aufpoppen. Dann ist es vielleicht für heute noch nicht dir richtige Kraftquelle. Finden wir etwas, das heute stimmiger ist. Die Betonung liegt auf: „für heute vielleicht nicht geeignet“. Also kein Versagen, nichts ist falsch, nur für heute brauchen wir anscheinend etwas anderes. Die Zeit und Mühe aufzuwenden, das Passende zu finden, hat sich in meiner Praxis bislang immer gelohnt! In Form von leichtem, schnellen Verarbeiten im Anschluss.
Das vertieften in unserer Kraftquellen-Woche für Coaches und Berater. Online. Gratis. Leider vorbei. Newsletter abonnieren und künftig nix mehr verpassen.
5. Fehler: Der Sichere Ort funktioniert nicht bei einem aufgewühlten Klienten – obwohl er „etabliert“ wurde.
Oft habe ich erlebt, dass eine Kraftquelle für die eine Stunde funktionierte und in der nächsten leider nicht mehr. Wie gut, wenn wir das herausbekommen, bevor wir „an die Bouletten“ gegangen sind! Wenn du das erst merkst, wenn Not am Mann oder an der Frau ist, ist es natürlich zu spät. Und ärgerlich.
Ursache: Der sichere Ort wurde zu Beginn der neuen Stunde nicht nochmal getestet. Damit konnte nicht herausgefunden werden, dass für den aktuellen Tag etwas Neues gebraucht wird. Das kam zu Beginn meiner EMDR-Zeit öfter vor, als mir lieb war.
Lösung: Glücklicherweise können wir die Wirksamkeit einer Kraftquelle vor jeder Sitzung nochmal abchecken. Kennst du vielleicht als erfahrene Kollegin. Ich habe mich schon manches Mal gewundert, wenn sich herausstellte, dass für eine neue Sitzung auch eine neue Kraftquelle erforderlich ist. Im Laufe des späteren Verarbeitungsprozesses verstehe ich es manchmal im Nachhinein. Klienten mit etwas Erfahrung spüren manchmal schon selbst, dass sie wieder etwas Neues brauchen als Kraftquelle. Und das sagen sie auch. Genial.
6. Fehler: Du sprichst nur einen Sinneskanal an bei der Kraftquellen-Erforschung.
Woran erkennst du, dass du bei der Kraftquellen-Arbeit nur auf einer Sinnes-Kanalebene kommunizierst? Wenn du dich selbst bei deiner Wortwahl nur auf einen Sinneskanal beziehst:
- Was siehst du?
- Wie sieht das genau aus?
- Wenn du genauer hinschaust…
Die Klientin ist jedoch vielleicht gerade auf einem anderen Sinnes-Kanal unterwegs. Sie hört vielleicht gerade innerlich oder riecht etwas. Wenn du – unbeabsichtigt – auf einem Kanal herum reitest, kannst du schon die Klientin dazu bringen, ihr inneres Erleben und Erinnern in die Sprache deines Kanals zu übersetzen. Klienten sind bisweilen sehr feinfühlig und wollen, dass es uns als Coaches gut geht und wir zufrieden sind. Dann denkst du, du bist ganz empathisch auf der Wellenlänge deiner Klientin, dabei ist es umgekehrt. Entsprechend schwächer wirksam wird die Kraftquelle sich erweisen.
Ursache: Vieleicht ist die Erinnerung daran in den Hintergrund verschwunden. Im Praxisalltag hast du das Ding mit den Sinneskanäle einfach nicht im Gewahrsein – weder was die eigene Sprache und Begrifflichkeit betrifft, noch was das Gegenüber betrifft.
Lösung: Bei der Arbeit mit Kraftquellen haben wir es fast immer zu tun mit einem bunten Kaleidoskop von Sinneseindrücken unterschiedlicher Kanäle. Fasse im ersten Schritt „kanalneutral“ nach. Mit Formulierungen wie:
- Was nimmst du wahr?
- Was taucht auf?
- Was steigt dazu bei dir auf?
Auf diese Fragen kann deine KlientIn mit allen Sinneskanälen nach Erinnerungen suchen.
Wenn die Sache abgerundet scheint, gib dich noch nicht zufrieden! Frage jetzt durchaus nochmal ergänzend die anderen Sinneskanäle ab. Manchmal kommen da noch wertvolle Ergänzungen, die die Wirkung der Kraftquelle noch steigern.
7. Fehler oder hm, eine verschenkte Möglichkeit: Du gibst keine Hausaufgabe.
Hier geht es weniger um einen Fehler, sondern eher um eine vertane Möglichkeit. Keine „Hausaufgabe“ zu geben bezüglich Kraftquellen. Da verschenkst du eine wertvolle Möglichkeit zur Stärkung und nachhaltiger Wirkung einer Kraftquelle.
Ursache: Entweder zu denken, das reicht schon, wenn wir einmal Kraftquellen-Aktivierung in der Praxis gemacht haben. Manche denken sogar, man könnte eine Kraftquelle abnutzen. Oder sie könnte an Kraft verlieren, wenn man sie zu oft nutzt. Dem widerspreche ich hier. Es ist eher umgekehrt. Die Kraftquelle wird richtig kräftig und nachhaltig wirksam, wenn sie zu Hause und im Alltag reaktiviert wird.
Lösung: Optimiere dein Coaching. Gib einen Klienten eine Hausaufgabe zur Unterstützung im Alltag. Lass sie sich tägliche erinnern und Verbindung mit der Kraftquelle aufnehmen.
Dazugebe ich gerne ein Kärtchen mit, auf dem die Kraftquelle mit Stichworten der KlientIn erinnert wird. Und besprechen, wann und wie das Kärtchen am besten zu nutzen ist in den nächsten Tagen. Wenn die KlientIn ein bisschen künstlerisch bzw. kreativ veranlagt ist, kann sie auch ein Bild dazu malen, Die Kraftquellen-Kernbotschaft in schöner Schrift zu Papier bringen und z. B. am Kühlschrank aufhängen o.ä.
Möchtest du das Thema in einer Gruppe gleichgesinnter vertiefen? Dann sei dabei bei der Kraftquellen-Woche ab Montag den 6.8. Kostenfrei. Online. Also machbar 😉
Damit wünsche ich dir eine kraftvolle Woche!