Die Kunst lösungsfokussiert zu fragen. Herzlich willkommen zur Folge 041 in der Coaching Oase Heartify:
Heute geht es um einen Kernbereich der „Fähigkeiten des Nichtwissens“.
Das ist die Fähikgkeit, zur richtigen Zeit die richtige scharf formulierte Frage zu stellen. Dabei auf die Lösung gerichtet immer mehr in die Tiefe zu gehen. Eines der mächtigsten Werkzeuge im lösungsfokussierten Kurzzeitcoaching. Weshalb es übrigens auch Kurzzeit-Coaching heißt. Denn du dringst damit schnell zum Wesentlichen vor und öffnest die „Zauberkiste“ für neue Wege und Lösungen.
Daher stelle ich dir heute 5 verschiedene Fragetechniken vor, die dich und damit auch deine Kleinten in Coaching und Beratung enorm unterstützen.
Inhalt „Die Kunst lösungsfokussiert zu fragen“
Prüfe in der heutigen Folge, ob du die Schlüssel lösungsfokussierter Fragen bereits anwedest oder noch etwas dazulernen kannst für dein Coaching und Beratung.
Um diese 5 Fragetechniken geht es konkret:
- Geschlossene Fragen – lösungsorientiert anwenden
- Offene Fragen – messerscharf eingesetzt
- Zirkuläre Fragen – Perspektivwechsel unterstützen
- Hypothetische Fragen – spielerisch neue Möglichkeiten erkunden
- Skalierende Fragen – verschiedene Einsatzbereiche und Vertiefung mit Skalierungsfragen
Möchtest du nicht nur theoretisch lernen sondern auch praktisch üben? Dann bist du herzlich eingeladen zum Online Tagesworkshop „lösungsfokussiertes Kurzzeitcoaching“.
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Die Shownotes findest du unter dem Audio.
Hier kannst du Folge 041 „Die Kunst lösungsfokussiert zu fragen“ hören:
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Shownotes zu Folge 041:
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Die vorangegangenen Folgen findest du auf der Seite der Blogkategorie lösungsfokussiertes Kurzzeitcoaching.
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Zusammenfassung „Die Kunst lösungsfokussiert zu fragen“
Hier eine kurze Einführung mit Anwendungsbeispielen in die 5 Fragetechniken für deine Coaching- und Beratungspraxis.
Geschlossene Fragen
fördern Entscheidungen und können nur mit Ja oder Nein beantwortet werden.
Beispiele:
- Darf ich nochmal auf dein Ziel für heute zurückkommen?
- War diese Strategie für dich erfolgreich?
- Ist es o.k., wenn wir diesen Punkt nicht weiter vertiefen?
Tipp: Nutze für lösungsfokussiertes Coaching geschlossene Fragen, die auf das positive Ziel hindeuten und mit Ja beantwortet werden können
Offene Fragen
Bieten einen offenen Raum und laden zu weiteren Ausführungen ein
Hilfreich sind alle W – Fragen außer diejenigen mit „Warum“
- Wie kann ich dir hilfreich sein?
- Was soll am Ende der Stunde dabei herausgekommen sein, dass du sagst: das hat sich gelohnt?
- Woran erkennst du eine Verbesserung?
Tipp: Die offenen Fragen sollten für lösungsfokussiertes Vorgehen „scharf“ Richtung Lösung oder Fähigkeiten formuliert sein. Offene unklare Fragen, v.a. Richtung Problem helfen nicht weiter. Du möchtest spezifische Informationen zu Fähigkeiten und Lösungen bekommen, nicht zu den Problemdetails. Daher ist die „Warum“ Frage, auch wenn sie eine offene Frage ist, kontrainidiziert.
Zirkuläre Fragen
schaffen neue horizont-erweiternde Perspektiven. Das geschieht dadurch, dass der Klient eingeladen wird, aus der Perspektive eines Anderen auf sich oder das Thema zu schauen. Das benötigt eine hohe Konzentration. Es entsteht dabei eine Art „Blitz-Trance“.
Beispiele:
- Wenn ich deine Freundin frage, wie seine Sicht der Angelegenheit ist – was würde er mir schildern?
- Wenn ich XY frage, was du tun kannst, um die Situation zu verbessern – was würde er antworten?
- Woran würde dein Hund bemerken, dass es dir besser geht – wenn er sprechen könnte?
Tipp: Zirkuläre Fragen sind ein wunderbares Werkzeug für Familien-, Gruppen- oder Paar–Themen. Wichtig ist auch hier die Lösungsfokussierung. Wenn ein Problem aus einer anderen Perspektive geschildert werden soll, dann um auf tragbare Lösungswege für alle zu kommen.
Hypothetische Fragen
können das Thema in einen neuen Zusammenhang bringen, einen Perspektivwechsel unterstützen und spielerisch neue Möglichkeiten erkunden lassen.
Beispiele:
- Gesetzt den Fall, die Arbeit heute war effektiv und transformierend: was würde sich in deinem Alltag als erstes verändern?
- Angenommen, es gäbe keine Begrenzungen und du müsstest auf nicht Rücksicht auf XY nehmen: wie würdest du dann die Geschichte angehen?
- Angenommen, du könntest mit der Erfahrung von heute nochmal von vorn anfangen – was würdest du jetzt anders machen?
Die Wunderfrage
nimmt eine Schlüsselstellung ein. Zum richtigen Zeitpunkt eingesetzt gibt es eine extrem wirkungsvolle hypothetische Frage die sogenannte „Wunderfrage“. In Fortbildung und Ausbildung hat sie einen Sonderplatz, da sie gutes Üben für den richtigen Einsatz erfordert.
Die Kurzformel dafür lautet:
Angenommen, das Problem existierte nicht ….
Auch diese Frage hat die Tendenz einer „Wunderfrage“:
Stell dir vor, du wärest gar nicht in der Lage den Gedanken XY zu denken. Wie würdest du dich fühlen? Was wäre anders? Und was würdest du dann tun?
Tipp: Sei „Wadenbeißer“, wenn es um Lösungsfokussierung durch hypothetische Fragen geht. Erfrage viele Details und fasse immer wieder nach. Du wirst feststellen, dass Ideen nur so sprudeln. Halte sie einfach fest und bewerte sie nicht. Es ist wichtig, den Flow deiner Klienten nicht zu unterbrechen durch Einwände oder Alternativvorschläge. Die Bewertung und Auswahl, was davon in welchem Maß in Frage kommt, kann anschließend erfolgen.
Skalierende Fragen
Durch abstufendes Skalieren wird die Wahrnehmung der Unterschiede geschärft. Das Ergebnis der „Arbeit“ wird messbar, Veränderungen leichter bemerkt.
Der klassische Lösungsfokussierte Ansatz nutzt die Skalierung von 1-10 bzw. 0-10.
Skalieren kannst du
- den aktuellen Stand vom Problem zur Lösung (0 ist Problemsituation, 10 bedeutet das Problem ist gelöst)
- den Fortschritt der Entwicklung (z. B. von der letzten Sitzung zur aktuellen Sitzung)
- die Zuversicht bezüglich der Umsetzung. Hier kommt es oft noch zur Feinjustierung.
Beispiele:
- Angenommen 10 bedeutet, die totale Klarheit zu haben und 0 bedeutet absolut keinerlei Klarheit – wo würdest du sagen, stehst du jetzt auf dieser Skala?
- Wenn 10 die Situation ist, wo du absolut zuversichtlich bist und 1 gar keine Zuversicht bedeutet – wie zuversichtlich bist du jetzt auf dieser Skala von 1-10?
Nutzen aus dem Skalieren durch vertiefende Fragen – Beispiele:
- Aha, 3! Das ist deutlich mehr als 0 (1)! Was ist darin schon alles enthalten? Was bewirkt, dass du bereits bei einer 3 bist? (mehrere Gründe erfragen, notieren, was noch? was noch?)
- Wie groß könnte ein erster kleiner Schritt sein, um eine Verbesserung zu erzielen? (um 0,5, 1, 0,25… auf der Skala?)
- Angenommen, du wärst jetzt diese eine Stufe höher – was wäre anders?
Tipp: Skalierungsfragen sind enorm hilfreich. Durch die Antworten werden Klienten Lösungsfähigkeiten und Ressourcen sowie Veränderungen bewusst. Oftmals korrigieren sie sich selbst nach der Vertiefung (was darin alles enthalten ist z. B.) tatsächlich oben auf der Skala. Daher erinnere dich öfter daran und setze sie regelmäßig ein.
Abschlussfrage an dich:
Welche der Fragetechniken setzt du schon mit Erfolg ein in deiner Coaching- und Beratungspraxis?
Magst du deine Lieblingsfragetechnik hier im Kommentarfeld erläutern? Oder hast du noch eine wichtige Ergänzung?
Ich bin neugierig!
Du kennst ja vielleicht schon mein Motto: Wissen ist gut, Praxis ist besser! Hast du Lust auf einen Online Tagesworkshop „lösungsfokussierte Kurzzeittherapie“? Ganz bequem zu Hause an deinem PC und dennoch interaktiv und übungsintensiv mit einer kleinen feinen Gruppe? Dann informiere dich über den Online Tagesworkshop lösungsfokussiertes Coaching hier und melde dich an. Ich freu mich auf dich!
Liebe Grüße
Kathrin (Stamm)
Das Thema finde ich wahnsinnig spannend! Ich bin durch die Arbeit in der Jugendhilfe und durch die Kommunikation innerhalb des dortigen Teams immer wieder mit dem Gefühl konfrontiert worden, dass sämtliche Kommunikation dort alles andere als zielführend ist. Das war für mich sehr ermüdend und frustrierend. Seitdem setze ich mich tiefergehend damit auseinander wie Kommunikation explizit zielführend sein und vor Allem gelingen kann.
Der Podcast bringt es auf den Punkt und ist gut zu hören; der Text darunter hat aber wahnsinnig viele Rechtschreib- und Grammatikfehler und sollte überarbeitet werden.
Dennoch nehme ich viel daraus mit.
Vielen Dank dafür!
Wow, Hut ab vor deiner Arbeit und deinem Einsatz mit den Jugendlichen und im Team!j
Das sind sicher täglich neue Herausfordrungen.In meinen Workshops sind öfter Kollegen, die im sozialen Bereich arbeiten.
Zu den Herausforderungen mit den Klienten kommen dann manchmal noch zusätzlich die mit der Teamkommunikation.
Wenn du dich da klar und lösungsfokussiert aufstellst, wirst du zum „Fels in der Brandung“.
Daher wünsche ich dir Gelassenheit und weiteres Wachsen mit deiner wertschätzenden lösungsgerichteten Kommunikation.
Herzliche Grüße
Kathrin (Stamm)